Freitag, 6. Oktober 2006
Das Mondfest am 6. Oktober
chengduchris, 02:13h
Das Mondfest in China und seine Geschichte
Seit alters her pflegten die chinesischen Kaiser, im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond Opfer darzubringen. Dabei gilt der 15. August des chinesischen Mondkalenders als das ideale Datum für die Mond-Feierlichkeiten, weil der Mond an diesem Tag am vollsten ist.
Bereits seit dem Anfang der Tang-Dynastie, also um das Jahr 618 herum, wird dieser Tag in China gefeiert, - damals natürlich vor allem im kaiserlichen Hof. In der Ming- und Qingzeit, also vom 14. bis Anfang des 20.Jh., verbreitete sich dieses Fest immer mehr und gehört seither in China neben dem Frühlingsfest zu den wichtigsten volkstümlichen Festen.
Bis heute hat sich dabei der Brauch erhalten, dem Mond Opfer darzubringen. Deshalb wird das Fest auf Chinesisch auch als “Yue-Liang-Jie“, also Mondfest, genannt. Und das ist nicht der einzige Name! Da der Vollmond in China auch das Zusammensein der Familie symbolisiert, heißt der Festtag ebenfalls "Tuan-Yuan-Jie", also Fest des Familientreffens.
Im Volksmund wird die Herkunft des chinesischen Mondfestes sehr phantastisch dargestellt. Viele Legenden sind dazu entstanden. Die berühmteste ist die Geschichte der Mondgöttin Chang’er.
Der Überlieferung zufolge war Chang'er ursprünglich die Nichte des Himmelsgottes und mit einem Unsterblichen namens Houyi verheiratet.
Beide führten ein glückliches Leben. In dieser Zeit standen zehn Sonnen am Himmel. Und es war so heiß, dass die Feldfrüchte auf der Erde welkten. Wildtiere und giftige Schlangen trieben überall ihr Unwesen. So beschloss der Himmelsgott, Houyi hinunter zur irdischen Welt zu entsenden. Er sollte neun der zehn Sonnen beseitigen, und Chang’er sollte ihm folgen.
Da Houyi für seine Mission lange Zeit auf den Feldern kämpfen mußte, fühlte sich Chang'er zu Hause sehr einsam. Sie vermisste ihr gewohntes Himmelsleben. Houyi dagegen wollte auf der irdischen Welt bleiben und dem Volk dienen. Um seine Frau zu überzeugen, bat Houyi bei der Göttin der Westlichen Wangmu um zwei Unsterblichkeitspillen, damit sie beide ewig auf der Erde zu bleiben könnten.
Aber für Chang'er war es eine große Verführung, das Leben weiterhin im Himmel zu führen. So schluckte sie an einem Vollmondabend am 15. Tag des achten Monats nach dem Mondkalender heimlich allein die beiden Pillen. Danach fühlte sie, wie ihr Körper federleicht wurde und sich in die Lüfte erhob.
Der Himmelsgott aber war böse über die heimliche Rückkehr Chang'ers in den Himmelspalast und verbannte sie zur Strafe für immer in einen Palast auf dem Mond, wo Chang'er seither ein trostloses Dasein fristete, begleitet nur von einem weißen Hasen, einer Kröte und einem hohen Osmanthus-Baum.
Nun zum Fest!
Das Mondfest ist eines der wichtigsten Familienfeste in China. Die Chinesen nutzen die Zeit, um sich mit der ganzen Familie zu treffen und den Mond zu betrachten. Die Chinesen sagen, das der Mond im Herbst am schönsten ist.
Ein kurzes Gedicht von Liu Bei:(frei übersetzt)
Durch meinem Garten wandernd
Eine Tasse grünen Tee trinkend
Werde ich den Kopf heben
Und den vollen Mond betrachten
Auf den Hocker hinabsinken
Einen Mondkuchen essend
Werde ich den Kopf senken
Und an die ferne Familie denken
Gefeiert wird das Mondfest in China auf unterschiedliche Weise. Neben dem Familientreffen gibt es in vielen Regionen auch öffentliche Feierlichkeiten wie z.B. Laternenausstellungen, Drachentanz und Akrobatikvorführungen.
Eines darf beim Mondfest aber auf keinen Fall fehlen: Ein festliches Essen mit den traditionellen Mondkuchen.
Der Mondkuchen – das ist ein vollmondförmiges, gebackenes Mehlprodukt mit Füllung. Ursprünglich diente dieser Kuchen als Opfergabe – inzwischen ist er der unentbehrliche Leckerbissen und zugleich Geschenk zum Fest.
Die chinesischen Mondkuchen unterscheiden sich sehr stark nach Form, Füllung und Geschmack. Am bekanntesten und zugleich besonders markant sind die Mondkuchen aus den Städten Beijing und Tianjing, aus der Region Chaozhou sowie aus den Provinzen Guangdong und Jiangsu.
Die Mondkuchen aus Beijing und Tianjing sind normalerweise knusprig und mit Pflanzenöl bzw. vegetarischen Füllungen hergestellt. Der Mondkuchen aus Jiangsu dagegen ist weich und schmeckt süß und leicht fettig.
Der Guangdong-Mondkuchen wiederum ist für eine Vielzahl unterschiedlicher Füllungen bekannt – angefangen von Dattelpasten und Bohnenbrei bis zu Eigelb und Schweinefleisch. Der Chaozhou-Mondkuchen dagegen besticht durch ein zuckersüßes Inneres.
Und wer das gerne backen möchte, hier ein Rezept:
Es gibt aber noch hundert verschiedene Arten der Füllung von süss über salzig bis hin zu scharf.
Zutaten:
- 1/4 Tasse Zucker
- 2 Eigelb
- 1/2 Tasse Butter
- 1 Tasse Mehl
- Marmelade oder rotes Bohnenmus
Aus Zucker, Mehl, Butter und einem Eigelb einen geschmeidigen Teig kneten. Falls der Teig zu bröckelig ist, etwas Milch hinzufügen. Anschließend den Teig eine halbe Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 175°C vorheizen.
Anschließend werden aus dem ausgerollten Teig runde Plätzchen ausgestochen und mit Eigelb bestrichen. Diese werden dann im vorgeheizten Ofen gebacken, bis sie goldbraun sind (ca. 15 min.) Danach werden immer zwei Kekse mit Marmelade zusammen geklebt.
Eine andere Möglichkeit ist es, aus dem Teig kleine Bällchen zu formen, in die dann ein Loch gemacht wird, das mit Marmelade oder Bohnenmus gefüllt wird. Gebacken werden sie dann genauso wie in Variante 1.
Man kann natürlich die Kekse vor dem Backen noch mit Schriftzeichen versehen, die man mit einem Schaschlikstäbchen in den Teig einzeichnen kann.
Gefunden bei: www.sino-liedtke.de
Seit alters her pflegten die chinesischen Kaiser, im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond Opfer darzubringen. Dabei gilt der 15. August des chinesischen Mondkalenders als das ideale Datum für die Mond-Feierlichkeiten, weil der Mond an diesem Tag am vollsten ist.
Bereits seit dem Anfang der Tang-Dynastie, also um das Jahr 618 herum, wird dieser Tag in China gefeiert, - damals natürlich vor allem im kaiserlichen Hof. In der Ming- und Qingzeit, also vom 14. bis Anfang des 20.Jh., verbreitete sich dieses Fest immer mehr und gehört seither in China neben dem Frühlingsfest zu den wichtigsten volkstümlichen Festen.
Bis heute hat sich dabei der Brauch erhalten, dem Mond Opfer darzubringen. Deshalb wird das Fest auf Chinesisch auch als “Yue-Liang-Jie“, also Mondfest, genannt. Und das ist nicht der einzige Name! Da der Vollmond in China auch das Zusammensein der Familie symbolisiert, heißt der Festtag ebenfalls "Tuan-Yuan-Jie", also Fest des Familientreffens.
Im Volksmund wird die Herkunft des chinesischen Mondfestes sehr phantastisch dargestellt. Viele Legenden sind dazu entstanden. Die berühmteste ist die Geschichte der Mondgöttin Chang’er.
Der Überlieferung zufolge war Chang'er ursprünglich die Nichte des Himmelsgottes und mit einem Unsterblichen namens Houyi verheiratet.
Beide führten ein glückliches Leben. In dieser Zeit standen zehn Sonnen am Himmel. Und es war so heiß, dass die Feldfrüchte auf der Erde welkten. Wildtiere und giftige Schlangen trieben überall ihr Unwesen. So beschloss der Himmelsgott, Houyi hinunter zur irdischen Welt zu entsenden. Er sollte neun der zehn Sonnen beseitigen, und Chang’er sollte ihm folgen.
Da Houyi für seine Mission lange Zeit auf den Feldern kämpfen mußte, fühlte sich Chang'er zu Hause sehr einsam. Sie vermisste ihr gewohntes Himmelsleben. Houyi dagegen wollte auf der irdischen Welt bleiben und dem Volk dienen. Um seine Frau zu überzeugen, bat Houyi bei der Göttin der Westlichen Wangmu um zwei Unsterblichkeitspillen, damit sie beide ewig auf der Erde zu bleiben könnten.
Aber für Chang'er war es eine große Verführung, das Leben weiterhin im Himmel zu führen. So schluckte sie an einem Vollmondabend am 15. Tag des achten Monats nach dem Mondkalender heimlich allein die beiden Pillen. Danach fühlte sie, wie ihr Körper federleicht wurde und sich in die Lüfte erhob.
Der Himmelsgott aber war böse über die heimliche Rückkehr Chang'ers in den Himmelspalast und verbannte sie zur Strafe für immer in einen Palast auf dem Mond, wo Chang'er seither ein trostloses Dasein fristete, begleitet nur von einem weißen Hasen, einer Kröte und einem hohen Osmanthus-Baum.
Nun zum Fest!
Das Mondfest ist eines der wichtigsten Familienfeste in China. Die Chinesen nutzen die Zeit, um sich mit der ganzen Familie zu treffen und den Mond zu betrachten. Die Chinesen sagen, das der Mond im Herbst am schönsten ist.
Ein kurzes Gedicht von Liu Bei:(frei übersetzt)
Durch meinem Garten wandernd
Eine Tasse grünen Tee trinkend
Werde ich den Kopf heben
Und den vollen Mond betrachten
Auf den Hocker hinabsinken
Einen Mondkuchen essend
Werde ich den Kopf senken
Und an die ferne Familie denken
Gefeiert wird das Mondfest in China auf unterschiedliche Weise. Neben dem Familientreffen gibt es in vielen Regionen auch öffentliche Feierlichkeiten wie z.B. Laternenausstellungen, Drachentanz und Akrobatikvorführungen.
Eines darf beim Mondfest aber auf keinen Fall fehlen: Ein festliches Essen mit den traditionellen Mondkuchen.
Der Mondkuchen – das ist ein vollmondförmiges, gebackenes Mehlprodukt mit Füllung. Ursprünglich diente dieser Kuchen als Opfergabe – inzwischen ist er der unentbehrliche Leckerbissen und zugleich Geschenk zum Fest.
Die chinesischen Mondkuchen unterscheiden sich sehr stark nach Form, Füllung und Geschmack. Am bekanntesten und zugleich besonders markant sind die Mondkuchen aus den Städten Beijing und Tianjing, aus der Region Chaozhou sowie aus den Provinzen Guangdong und Jiangsu.
Die Mondkuchen aus Beijing und Tianjing sind normalerweise knusprig und mit Pflanzenöl bzw. vegetarischen Füllungen hergestellt. Der Mondkuchen aus Jiangsu dagegen ist weich und schmeckt süß und leicht fettig.
Der Guangdong-Mondkuchen wiederum ist für eine Vielzahl unterschiedlicher Füllungen bekannt – angefangen von Dattelpasten und Bohnenbrei bis zu Eigelb und Schweinefleisch. Der Chaozhou-Mondkuchen dagegen besticht durch ein zuckersüßes Inneres.
Und wer das gerne backen möchte, hier ein Rezept:
Es gibt aber noch hundert verschiedene Arten der Füllung von süss über salzig bis hin zu scharf.
Zutaten:
- 1/4 Tasse Zucker
- 2 Eigelb
- 1/2 Tasse Butter
- 1 Tasse Mehl
- Marmelade oder rotes Bohnenmus
Aus Zucker, Mehl, Butter und einem Eigelb einen geschmeidigen Teig kneten. Falls der Teig zu bröckelig ist, etwas Milch hinzufügen. Anschließend den Teig eine halbe Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 175°C vorheizen.
Anschließend werden aus dem ausgerollten Teig runde Plätzchen ausgestochen und mit Eigelb bestrichen. Diese werden dann im vorgeheizten Ofen gebacken, bis sie goldbraun sind (ca. 15 min.) Danach werden immer zwei Kekse mit Marmelade zusammen geklebt.
Eine andere Möglichkeit ist es, aus dem Teig kleine Bällchen zu formen, in die dann ein Loch gemacht wird, das mit Marmelade oder Bohnenmus gefüllt wird. Gebacken werden sie dann genauso wie in Variante 1.
Man kann natürlich die Kekse vor dem Backen noch mit Schriftzeichen versehen, die man mit einem Schaschlikstäbchen in den Teig einzeichnen kann.
Gefunden bei: www.sino-liedtke.de
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