Mittwoch, 13. September 2006
Radl fahrn
Gestern hab ich mich seit langem mal wieder auf's Rad geschwungen, denn vorher war das ja viel zu heiss. Eigentlich hatte ich vor, nur mal kurz ne neue Strasse lang zu fahren, was einzukaufen und dann wieder zurück. Die Strasse hatte ich nämlich auf dem Stadtplan noch nicht mit Rot markiert, dass ich sie schon lang gefahren bin. Auf dem Plan sind schon fast alle grösseren Strassen innerhalb der Stadt mit Rot markiert, das Ergebnis meiner touren im letyten Jahr, wo ich ja fast jeden 3. Tag unterwegs war. Als ich dann gestern unterwegs war, hab ich mich dann allerdings kurz umentschieden und bin gen Osten nach Long Quan, (Drachen Quelle auf deutsch) dem Nachbarort gefahren. 25 km eine Strecke, und diesmal eine andere Strasse, die leider sehr stark befahren war. Es gab allerdings einen schönen Radweg mit Bäumen am Rand, sodass es sicher angenehmer gewesen wäre, als die neue Strecke, die ich bei 35 C im Juni gefahren bin, wo es weder Bäume noch einen durchgehenden Radweg gab. Aber diesmal waren es nur etwa 20 C und bewölkt. Long Quan liegt an einer langezogenen Bergfalte, und die habe ich mich dann hochgequält. Die Strasse ging recht steil, sodass ich von den LKW und Bussen jedesmal vollgequalmt wurde, die da auch hochschlichen. Gleich hinter Long Quan sah ich an der Seite über einer Einfahrt zu einer Nebenstrasse ein grünes Schild: Foreigners are forbidden to enter! Sehr seltsam, so was hatte ich bisher noch nirgends in China gesehen. Die Strasse verschwand in einem Tal, das dicht mit Bambus und anderen Bäumen bewachsen war. Es war einfach nichts zu sehen, und fragen konnte ich auch niemanden, denn da war keiner. Ich bin also weiter den Berg rauf, aber da sich das endlos lang hochzog, habe ich dann an einer Kurve halt gemacht und eine Weile die Aussicht 500 m höher genossen. Ich war nun schon 2 Stunden unterwegs und musste ja auch wieder zurück. Bin dann also wieder den Berg runter und an dem ominösen Schild vorbei. Hinter einer Biegung konnte ich dann in der Ferne den Grund für das Schild sehen: Ein Gefängnis stand da mitten im Bambuswald. Lauter kleie Fenster, eine dicke Mauer drumrum und natürlich Stacheldraht. Ausländer sind da garantiert unerwünscht. Bin dann noch kurz in der Stadt rumgefahren, habe einen Markt entdeckt, dort Pfirsiche erstanden, die die Spezialität der Gegend sind und bin dann nach insgesamt 4:45 Stunden und etwa 50 km wieder zu Hause gelandet. Groggy, aber es hat doch mal wieder Spass gemacht und Kalorien hab ich auch ordentlich verbrannt.

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